Jiyu Academy - Kunstschule
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Über uns

Die Jiyu Academy liegt in einem ruhigen Dorf nahe an der japanischen Pazifikküste. In dieser Idylle haben Schüler die Möglichkeit dem normalen Schulalltag zu entfliehen und ihre Hingabe und ihr Talent in verschiedenen künstlerischen Bereichen auszubauen und zu perfektionieren. An unserer Schule geht es hauptsächlich um Musik, Schauspiel, Sport und Kunst, aber natürlich werden andere Fächer wie Mathematik, Geschichte und Englisch nicht vernachlässigt. Es ist vollkommen egal welche Stilrichtung man hat. Egal ob man Ballett tanzt oder Fußball spielt. Egal ob man am Klavier musiziert oder vor Publikum singt. Für jeden ist etwas dabei. Durch unsere ausgebildete Lehrerschaft wird den Schülern und Schülerinnen eine wunderbare Schulzeit ermöglicht, welche sie sich ganz nach ihren persönlichen Vorlieben und Interessen einrichten können. Sind Ihre Kinder in Schauspiel, Kunst, Musik oder Sport begabt? Dann zögern Sie nicht und schicken Sie sie auf die Jiyu Academy!

Freitag, 25. April -- 11:00h bis 18:00h
Nachdem es heute Morgen zunächst noch kühl war, lässt der heitere Sonnenschein das Thermometer schon zum Mittag hin auf angenehme 24,5 Grad klettern. Perfektes Wetter für ein leckeres Eis!
Das Wetter
04   04   ::   Schüler des Schauspielzweigs
06   06   ::   Schüler des Musikzweigs
02   02   ::   Schüler des Kunstzweigs
04   04   ::   Schüler des Sportzweigs
00   00   ::   Angestellte Lehrer
01   00   ::   Angestelltes Personal
17   16   ::   Gesamtanzahl der Charaktere
Holy Cow!
Nein, nein, keine Angst, ihr habt schon richtig gesehen. Hier am Forum wird zur Zeit fleißig gearbeitet und gebastelt, wir experimentieren und planen munter vor uns hin, mit dem Ziel, dieses Forum wieder aufzubauen und euren und unseren Charakteren ein neues (altes?) Zuhause zu geben. Wir sind motiviert und voller Elan dabei, doch bedenkt bitte, dass wir auch nur Menschen mit einem realen Leben sind. Die Jiyū Academy wird nicht über Nacht wiederkehren, denn auch wenn wir unsere Mitspieler und das RPG vermissen, möchten wir nichts überstürzen: nach wie vor möchten wir das Forum mit viel Herzblut und Liebe zum Detail führen. Wer helfen möchte, der darf das gerne tun, wer sich informieren möchte, der sei ebenfalls herzlich dazu eingeladen, im Neuigkeitenbereich dem Stand der Dinge auf den Grund zu gehen. Wer jetzt schon weiß, dass er zusammen mit uns wieder ins RPG einsteigen möchte, dem können wir bei Interesse gerne seinen Steckbrief zuschicken und eine Avatarperson reservieren. Alle eure Posts und Nebenplays und Formulare sind noch vollständig erhalten, keine Angst und so wie in den vergangenen Monaten wird euch der Inplaybereich nach einer kleinen Aufbereitung nach wie vor als Archiv zur Verfügung stehen!
 

 Der Sportplatz 

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 Admin
  Beitrag  #1, verfasst am 2/5/2011, 04:06
 

Im Sommer kann man auch wunderbar draußen trainieren. Es gibt vier verschiedene Sprungbahnen, ein Volleyballfeld, Fußballtore und so weiter. Utensilien und Ausrüstung für Tennis, Tischtennis, etc. findet man in der Sporthalle.
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Atanis Versuchskaninchen
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  Beitrag  #2, verfasst am 15/1/2014, 09:13
 

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Soldat aus der ersten Kompanie hier. Mitten im feindlichen Gebiet, bitte um Verstärkung, over. Shin schien wirklich am Ende seiner Rationalität angekommen zu sein, warum zur Hölle hatte er sonst angefangen gedankliche Rollenspiele abzuhalten? Selbst wenn diese Spiele amüsant waren und ihn zumindest für eine kurze Weile beschäftigten, so war es nun wohl an der Zeit das Funkgerät in Ruhe zu lassen, damit der Vorhang sich schließen konnte. Einem Zombie ähnelnd war er durch die halbe Schule gegangen ohne auch jemals nur ein Ziel anzusteuern. Jeder wusste, dass ein Zombie anfängt zu vergammeln, doch seine Sinne verlor er nicht. Ziemlich ähnlich war es auch bei dem Grünschopf er war zwar ohne jegliches Ziel voran geschritten, hatte dabei aber unglaublich Vieles aufgeschnappt, manches auf ihn als grünhaarigen, Brille tragenden Neuling bezogen, Anderes wiederum ließe sich wohl weitaus eher in die Kategorie des Klatsch und Tratsches einordnen. Doch egal zu welcher Kategorie die einzelnen Phrasen gehörten, die er in sich aufnahm, einen dauerhaften Aufenthalt innerhalb seines Kopfes konnte nicht garantiert werden, selbst dann nicht, wenn über ihn gesprochen wurde, alles war völlig irrelevant und stammte von ebenso irrelevanten Menschen. War seine Wenigkeit wirklich der einzig Markante unter all diesen anderen Menschen? Manchmal war es hoch oben auf seinem Gipfel wirklich einsam und manchmal, da wusste er nicht, ob die Luft hier bei ihm wirklich reiner, unverbrauchter, oder einfach nur dünner war. Sicherlich hatte man ihn mit Talent gesegnet, doch was brachte das Talent, wenn man es nicht teilen konnte? Was brachte einem Talent, wenn es verschwendet wurde? Auch wenn er es nicht beabsichtigt hatte, so fing sein Inneres erneut an vor Wut zu kochen, seine Hände verkrampften, nein er war noch immer nicht darüber hinweggekommen, dass er nun Schüler der Jiyu Academy war. Seine Rationalität schien immer weiter zu verschwinden, je mehr Shintaro darüber nachdachte, wie sehr er sich zurücksehnte. Egal was ihn umgab - es schien ihn zu stören, diese Schule, die ihm zu Verstehen gab, dass das Ganze kein Alptraum war, die Schuluniform, die ihm versicherte, dass er Schüler der Jiyu Academy war, die Schüler, die alle freudig bereit waren, die Schule zu besuchen, die den Brillenträger so wütend werden ließ, ja selbst das gute Wetter, wieso zur Hölle zur Hölle war es so ein wunderschöner Tag, während es ihm so dreckig ging? Die Augen des Basketballes suchten währenddessen nach etwas, dass selbst seiner konzentrierten Wut stand halten würde. Glücklicherweise musste niemand herhalten, an welchem Shin seine Wut auslassen musste, nein denn seine Augen erblickten etwas ungewöhnlich Vertrautes - Basketballkörbe. Sie standen da einfach so, unbenutzt und erinnerten ihn an die Zeit an welcher der Basketball lediglich eine Freizeitbeschäftigung war und nicht sein ganzes Leben bestimmte. Vielleicht... vielleicht konnte er diese Gefühle erneut abrufen...? Vielleicht, selbst wenn er es nur der Nostalgie halber tat? Niemand konnte verstehen, was für einem Storm an Gefühlen er sich gerade entgegenstellen musste. Der Streetball hatte sein Leben massiv verändert und obgleich es niemals so sein würde wie früher, sehnte er sich nach den Emotionen und Reizen, die ihn überkamen, als er seinen ersten Korb erzielte. Seine Schritte hatten ihn so weit getragen, dass er nun auf direkter Linie mit dem Korb stand. Wie in einer Trance gefangen, ließ er seine Sporttasche vor seine Füße fallen, öffnete den Reißverschluss und entnahm den orangen Ball aus ihr, der sein Leben bestimmte. noch immer in seiner Trance gefangen, nahm er seine Stellung ein und warf. Wie gewohnt traf der Ball sein Ziel, doch damit wollte, nein konnte sich der Brillenträger einfach nicht zufrieden geben. Er spürte noch immer, dass sein tiefstes Inneres kochte, doch schien der Sport eine positive Wirkung auf ihn zu haben. Vermutlich war es die Liebe für den Sport selbst, die größer war als die Emotionen, die ihn zu übermannen drohten. Einem Kreislauf ähnelnd, wiederholte sich die Kette zwischen Würfen und dem holen des Balls immer wieder, bis Shin sich beruhigt hatte. Kaum zu glauben, dass ein Ball und ein Korb ausreichten um seine Wenigkeit zu beruhigen... War dies wirklich der einzige Anspruch, den er an sein Leben stellte? War er wirklich glücklich, solange er Basketball spielen konnte? Nein.. das alleine konnte ihn einfach nicht befriedigen, denn sonst hätte er keinen Grund gehabt um sich über seine jetzige Lage dermaßen aufzuregen. Erneut entnahm er seiner Tasche ein Objekt, eine Getränkedose. Ohne weitere Probleme entledigte Midorima sich des Verschlussmechanismus und begann sein Getränk zu genießen. Bis vor kurzem wäre er bereit gewesen irgendwem den Hals umzudrehen und nun war er zufrieden, wenn er trinken konnte. Merkwürdig wie schnelle Emotionen ihn veränderten...
Shintaro Midorima
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Atanis Versuchskaninchen
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  Beitrag  #3, verfasst am 15/1/2014, 11:45
 

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Warum war sie noch gleich hier? Das war wohl eine Frage, die sich die Schwarzhaarige völlig zurecht stellte, denn sie hatte sich zwar am Morgen - mit einer Stunde Verspätung - aus dem Bett gezwungen und zum Schulgebäude geschleppt, doch den Unterricht besucht hatte sie dennoch nicht. Ihr fehlte die Lust, ihr fehlte die Laune, also wanderte sie schon den ganzen Tag von Ort zu Ort und machte an unterschiedlichen Stellen ein Nickerchen - wurde es an einem Ort zu laut musste sie halt weiterziehen, man könnte schon fast sagen dass sie eine Halbnomadin war. Warum sie nicht von Anfang an im Bett geblieben war, daran konnte sie sich nicht mehr erinnern. Woher hatte sie am Morgen nur diese unglaubliche Motivation gehabt? Nun, als Folge jener Motivation lief sie nun mürrisch wie eh und je über den Schulhof, wurde angestarrt und das Geflüster, das sie wegen ihrer Kopfhörer nich hören konnte, ging wie gewohnt los, während andere ihr nur unauffällig auffällig aus dem Weg gingen. Wie gewohnt richteten sich viele Blicke auf sie, und wie gewohnt gab sie giftige Blicke zurück, mit einem Gesicht dass wohl finsterer garnicht hätte schauen können - und wie gewohnt schreckte dies viele ab und sorgte für einen kurzen Moment für Stille, bis sie glaubten sie sei außer Reichweite. Innerlich seufzte Yasu abermals, es war alles so lästig, ihre Sehnsucht nach ihrem Bett stieg wahrlich mit jedem Augenblick exponentiell an. Es war jedesmal das Selbe. Vielleicht sollte sie die nächste Unterrichtsstunde doch besuchen, damit sich die ganze Qual zumindest gelohnt hätte - ein Gedanke den sie fürs Erste dann doch beiseite schob, denn im Moment wollte sie nicht überlegen. Sie hatte keine Lust.

Stattdessen ließ sie sich von gedankenlos von ihren Beinen tragen, ohne festes Ziel vor Augen. Nachdem sie den größten Teil des Tages mit rumliegen verbracht hatte, hieß es nun umherspazieren - recht typisch für Yasu. Das einzige was momentan dafür sorgte, dass ihre Laune nicht ganz im Keller landete, war die Musik die durch die Kopfhörer an ihre Ohren drang. Außenstehende würden es wohl kaum merken, doch sie lief sogar passend zum Rhythmus. Dass sie dabei ein paar Mal über herumliegende Steine oder über ihre eigenen Füße stolperte, und daraufhin tat als wäre nichts gewesen, war dabei wohl... kaum der Rede wert. Nach einer Weile jedenfalls fand sich die junge Sportlerin, oh welch Wunder, auf dem Sportplatz der Schule wieder. Es war mittlerweile wohl irgendwie Gewohnheit, hierher zu kommen, wenn sie sonst nichts zu tun hatte. Um genauer zu sein, stand sie am Rande des Fußballplatzes, und musste zugegeben mit etwas Enttäuschung feststellen, dass dort bereits ziemlich besetzt war. Ein paar Tore zu schießen hätte ihrer Laune sicher etwas auf die Sprünge geholfen, doch daraus würde wohl nichts werden - und sie war alles andere als extrovertiert genug um sich einfach den anderen anzuschließen. Mit einem leichten Grummeln kratzte sich die Touri am Hinterkopf, stand eine Weile lang recht unbemerkt und unbeholfen da, bis sie dann doch in den Geräteraum ging und sich die Freiheit nahm, einen Fußball zu schnappen. Mit diesem dribbelte sie dann, mit ausdrucksloser Miene, zum nächstbesten Feld, das leer zu sein schien - und das war das Basketballfeld. Das dort fast zeitgleich eine weitere Person anfing zu spielen, fiel ihr dabei nicht auf, nicht zuletzt weil sie Kopfhörer trug und mit dem Rücken zu ihm stand - unweit vom gegenüberliegenden Korb. Nicht, dass sie diesen irgendwie brauchen würde, das nicht. Sie löste die Jacke ihrer Uniform, die sie sich wie immer um die Hüfte gebunden hatte, und legte sie gemeinsam mit ihrer Schultasche beiseite. Daraufhin spazierte sie wieder zum Ball und fing an, diesen in aller Ruhe mit den Füßen zu jonglieren, ließ sich dabei gleichzeitig von der Musik tragen. Es brauchte ein paar erneute Anläufe, bis sie warm wurde, doch nach kurzer Zeit war sie wieder fähig den Ball recht lange hochzuhalten. Dabei verfiel sie genau jenem Zustand, der ihr so angenehm war - sie war frei von jeglichen Gedanken, sah lediglich den Ball, hörte nur die Musik und vergaß alles andere. Doch besonders lange hielt auch dieser Zustand nicht an, Schuld war wohl gerade die Musik. Je schneller und aufregender die Musik wurde, desto mehr ließ sich Yasu mitreißen, und dann kam ein kleiner Moment der Stille - Yasu ließ den Ball nieder - und das Lied erreichte seinen Höhepunkt, und Yasu überkam der lodernde Drang den Ball zu kicken, und sie tat es. Noch so seltsam es für außenstehende Beobachter auch aussehen mochte - in ihrem Kopf war es ein epischer Moment, oder vielleicht hatte sie letzte Nacht nur ein paar Mangas zu viel gelesen. Jedenfalls, bei all dem Glück, das sie hatte, flog der Ball mit einer extremen Geschwindigkeit und Wucht gegen den Pfosten des Basketballkorbes, flog über ihren Kopf hinweg weiterhin mit großer Wucht in die entgegengesetzte Richtung. Die Schuldige folgte dem schwarz-weißen Ball mit ihren Blicken, mit ruhiger Miene, und auch als sie sah, worauf der Ball zusteuerte, änderte sich ihr Gesichtsausdruck nicht. Oh... war alles was sie herausbrachte, es war viel zu spät noch was dagegen zu unternehmen - stattdessen fluchte sie innerlich leise, und sprach wohl tausend Gebete, hoffend, dass der betroffene Grünschopf sich noch im letzten Moment ducken würde, oder einen magischen sechsten Sinn besitzen würde mit dem er den Ball spüren und abfangen könnte.
Yasu Touri
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Atanis Versuchskaninchen
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  Beitrag  #4, verfasst am 17/1/2014, 04:23
 

Mit jedem Schluck, den Shintaro aus seiner Dose nahm schien sein Inneres weiter abgekühlt zu werden. Es war fast so als würde die Flüssigkeit all die negativen Emotionen aus ihm herausspülen, vielleicht stellte diese Dose neben dem Basketball ein Stück Heimat für ihn dar. Bereits als Kind hatte er es geliebt nach seinem Training ein wenig zu trinken. In Nostalgie schwelgend, begann der Grünhaarige erneut sich ein wenig umzusehen, vielleicht tat er es um seine schlechte Meinung zu bestärken, oder um sich zu beweisen, dass diese Schule doch kein so übler Ort war. Im Grunde genommen unterschied sie sich wohl kaum von Shutoku... An beiden Schulen trainierten die Sportler voller Leidenschaft in der Hoffnung, dass sie es irgendwann mal bis ganz nach oben schaffen würden. Wie lächerlich... Sie dachten also wirklich, dass sie es überhaupt bis nach oben schaffen könnten? Was brachte ein Maximum an Eifer, wenn das Schicksal im Weg stand? Was brachte ein Maximum an Eifer, wenn man lediglich den Eifer vorzuweisen hatte? Was brachte ein Maximum an Eifer, wenn man kein gottgegebenes Talent hatte? Eigentlich war es eine Tragödie. Die Erde hatte ein unglaublich großes Repertoire an Menschen aufzuweisen und dennoch waren so wenige dazu bestimmt nicht in der Masse unterzugehen, oder ihr Leben selbst zu bestimmen. Scheinbar war es ihm nicht einmal möglich in Erinnerungen zu schwelgen, denn egal an was er dachte, es schien irgendwie immer darauf hinauszulaufen, dass etwas Schlechtes dabei herauskam. Eigentlich war es frustrierend und wen er ehrlich war, dann beneidete er Menschen, die ohne Weiteres unbekümmert in den Tag hinein leben könnten und sich nicht in ihren Gedankengängen verloren. Selbst wenn es angenehm schien sich regelmäßig in seiner gedanklichen Welt verstecken zu können, so war es im Endeffekt lediglich eine Zuflucht, die nur mimte eine Zuflucht zu sein. Man konnte sich nicht in seinen Gedanken verstecken und nicht die harte Realität verändern, egal wie sehr man es sich herbeisehnte. Shin musste wohl aktzeptieren, dass es niemals mehr so sein würde wie früher. Niemals mehr würde er Schüler Shutokus sein, niemals mehr würde er Basketball spielen, weil es ihm Spaß macht... Er konnte nicht viel mehr tun als seine Erinnerungen in allen Ehren halten. denn wenigstens dann waren sie wirklich ein Teil von ihm und nicht nur ein abgeschlossener Kapitel, dessen Siegel er verzweifelt versuchte zu öffnen. Durchaus möglich, dass er gerade wie ein alter Mann wirkte, doch da niemand seine Wenigkeit denken hörte, war ihm das relativ egal. Er schaute nach oben. Eigentlich war dieser tag nicht geeignet um zu denken. Die Sonne lachte, möglicherweise lachte sie über den melancholischen Grünschopf, der an diesem Tag wirklich alleine damit beschäftigt war nachzudenken. Interessant wäre es sicherlich gewissen weitere Details des Wetterberichts zu erfahren, doch selbst Midorima hätte nicht vorhersehen können, dass an eben diesem wunderschönen Tag ein Komet einschlagen würde! Am Hinterkopf hatte der Flugkörper aus dem Weltall ihn getroffen! Die Knie des Brillenträgers knickten durch den unerwarteten Schmerz ein und was daraufhin folgte war eine Kette an unglücklichen Ereignissen - Dadurch, dass er getroffen wurde knickten seine Knie, da der Aufprall wiederum an seinem Hinterkopf stattfand war er dazu gezwungen gewesen seinen Kopf schlagartig nach vorne zu bewegen, was wiederum bedeutete, dass seine Brille, etwas unsanft, auf den Boden flog. Doch dies war nicht alles, nein bei seinem Glück ließ er auch seine Getränkedose aus seinen Händen fallen. Die Dose liebte ihn hierbei so sehr, dass sie sich nicht lumpen ließ und ihren Inhalt großzügig mit Shintaros Oberkörper teilte. Erst nachdem es zu spät war um irgendetwas an seiner misslichen Situation zu verändern bemerkte der Basketballer, dass er die ganze Lage falsch eingeschätzt hatte. Neben ihm kullerte ein Ball umher.. EIN BALL! Kein Weltraumgestein, nein nur ein Fußball. Kaum zu glauben, jedoch wahr. Einen relativ neutralen Gesichtsausdruck als Maske tragend drehte der Grünhaarige sich um und sah die Übeltäterin, die völlig reserviert da stand und die es scheinbar ebenfalls nicht für nötig gehalten hatte ihn zu warnen. So ziemlich alle hätten es als einen unglücklichen Zufall abgestempelt und hätten von diesem Zeitpunkt an erneut begonnen durch das Blumenfeld zu rennen, welches sie ihr Leben nannten. Doch bei ihm war es anders.. Sein Spiel nannte sich ausgleichende Gerechtigkeit. Kurzerhand drehte er sich von ihr weg, entnahm seiner Sporttasche den Basketball, nahm seine Haltung ein und warf. Er hatte mit ganzer Kraft geworfen, der Ball steuerte direkt auf den Bereich über dem Korb zu, prallte dort ab und flog der Übeltäterin entgegen. Erneut dankte Taro seiner unglaublichen Präzision, die ihm selbst bei solchen Würfen gute Dienste leistete. Damit war die Sache aus seiner Sicht jedoch auch geklärt, erneut wühlte er in seiner Sporttasche herum, entnahm ihr das Handtuch, welches er nahezu permanent bei sich trug und versuchte mit diesem den "Schaden" zu minimieren. Die Flüssigkeit hatte sowohl seine Jacke, als auch sein Hemd durchnässt... wieso wurde er nur von solch einem Unglück verfolgt? Wollte das Schicksal ihm irgendetwas sagen? Wanderte er momentan auf einem falschen Weg? Ihm war unklar wie er diese Verkettung von unglücklichen Ereignissen deuten sollte, weswegen er seine Gedanken verdrängte, sein Hemd und seine Jacke aufknöpfte und begann seinen Oberkörper abzuwischen. Nach dem Oberkörper folgten Hemd, daraufhin Jacke und nachdem er zumindest wieder halbwegs adrett gekleidet war, bückte er sich, hob seine Brille auf um erleichtert festzustellen, dass sie keinen größeren Schaden davongetragen hatte. Das Schicksal schien es eben doch nicht so schlecht mit ihm zu meinen! Doch schaffte diese Feststellung es nicht, ihn vergessen zu lassen, wem er diese missliche Situation zuzuschreiben hatte. Um sich zu vergewissern, ob der Ball auch wirklich sein Ziel getroffen hatte, drehte er sich erneut um, begann diesmal jedoch zu sprechen. " Ich werde ehrlich sein. Ich bin noch nicht unglaublich lange auf dieser Schule, aber ich meine, dass es sich nicht ziemt andere Leute mit Bällen zu verletzen... Oder Fußball auf einem Basketballfeld zu spielen... Wärst du so so freundlich mich aufzuklären? Ich würde es begrüßen."
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Atanis Versuchskaninchen
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  Beitrag  #5, verfasst am 18/1/2014, 09:52
 

Yasus Augen waren halb geschlossen, während sie die Kettenreaktion beobachtete, die ein simpler Tritt von ihr ausgelöst hatte. Nicht etwa, weil sie das ganze so langweilig und unbeindruckend fand, wie der eine oder andere vermuten mochte, sondern eher aus Erschöpftheit beim bloßen Gedanken an das was ihr jetzt noch bevorstehen würde. Müsste sie sich entschuldigen? Eine Standpauke anhören, erst von ihm und dann von ihrem Klassenlehrer? Womöglich würde er sie verklagen weil sie es nicht schaffen würde sich freundlich rauszureden wie viele andere. Sie malte sich die verschiedensten Szenarien aus, die allesamt auf ein lästiges Ende hinausliefen, bis auf eines - nämlich dass der Junge zu schüchtern wäre um sich zu wehren und es einfach nur hinnehmen würde, doch diese Möglichkeit wurde gerade durch den Betroffenen so ziemlich schnell ausgeschlossen. Der grünhaarige Basketballspieler drehte sich zu ihr um, sie blinzelte zurück und fühlte sich dabei recht fehl am Platz - vielleicht hätte sie einfach wegspazieren sollen, als wäre nichts passiert - dann nahm der Junge seinen Basketball und warf ihn in ihre Richtung. Schüchtern war er nicht, soviel stand fest. Für's erste fixierten Yasus Blicke dann den Ball, der mit ziemlich hoher Geschwindigkeit gegen den Korb hinter ihr prallte und direkt auf sie zusteuerte. Mit Leichtigkeit fing die Touri den Ball ab und starrte ihn eine Weile lang an, als würde sie versuchen zu verstehen was da so eben passiert war. Hatte er gedacht so Rache üben zu können? Gut, eine ziemliche Wucht hatte der Wurf schon, das musste sie ihm lassen, und hätte sie nicht ihre Reflexe, die vor allem vom Kampfsport kamen, wäre es wohl auch ein Volltreffer gewesen. Nachdem sie glaubte verstanden zu haben, was das ganze sollte, drehte sie sich wieder zu ihm um, diesmal mit ihrem üblichen grimmigen Blick, der doch irgendwie den Eindruck gab, ihr sei alles egal, er, die ganze Situation und die Welt. Als sich ihre ockerfarbenen Augen auf ihn richteten, war der junge Schüler gerade damit beschäftigt, seinen Oberkörper zu trocknen - eine Aussicht, die das eine oder andere Schulmädchen vielleicht hätte zum quietschen bringen können, doch dank des jahrelangen Kampfsports für sie fast schon alltäglich war.

Yasu klemmte den Ball unter den Arm, während sie sich mit der anderen Hand über den Hinterkopf strich und kaum hörbar seufzte, fast schon erleichtert. Sie war nicht gerade die Art von Mensch, die leicht zu provozieren war, und wenn sie sich noch so oft Prügeln mochte - tatsächlich war sie überzeugt dass jede Auseinandersetzung von der jeweils anderen Person oder Gruppe initiiert wurde, auch wenn sie es im Endeffekt meist war, die ihr Gegenüber provozierte, nicht zuletzt mit ihrer nervtötenden Gelassenheit. Auch in diesem Fall war sie fast froh, dass der Junge sich durch ein simples Versehen hatte so provozieren lassen und zurückgeschlagen hatte - diese Möglichkeit hatte sie zuvor noch garnicht in Betracht gezogen, doch dadurch wurde sie jegliche Verpflichtung, sich zu verbeugen oder zu entschuldigen, los. Ob das dem Grünschopf dort bewusst war oder nicht, sei dahingestellt - für Yasu war es eine ganze Menge Last, die ihr soeben genommen wurde.

Bevor die Touri so recht wusste, ob sie etwas sagen sollte, aber auch kurz bevor ihr irgendwelche unüberlegten, offensiven Worte herausplatzten, meldete sich der fremde Junge zu Wort. Der unerwartete Sarkasmus in seinen Worten stieß ihr dann doch ziemlich vor den Kopf, sodass man kurz ihr Auge zucken sah, doch hatte sie sich schnell wieder gefangen. Komischer Kauz. murmelte sie kaum hörbar, dachte dabei eigentlich nur laut nach, und lief dann zunächst, ohne auf seine Worte zu reagieren auf den Jungen zu - oder genauer, auf den Fußball, der in seiner Nähe lag. Dort legte sie den Basketball ab und hob in aller Ruhe den Fußball hoch. Na dann, ein herzliches Willkommen auf der Jiyu Academy, Großer. So begrüßen wir hier Neulinge, weißt du? Ein freundlicher Schlag auf den Hinterkopf, damit sie auf dem Boden der Tatsachen bleiben und nicht zu viel von sich denken. Man erntet was man sät, er bekam den selben Sarkasmus zurück, betont durch ihrer Stimme, die ruhiger kaum hätte sein können. Dabei sah sie nur bei den letzten Worten von dem Fußball auf und sah ihn mit ihrem üblichen Todesblick an, der vielen Angst einflößte - dabei war natürlich nichts von dem was sie sagte wirklich wahr, und innerlich gab sie sich selbst einen Tritt. Es war jedesmal das Selbe, auch wenn sie es nie zugeben würde, wenn man sie darauf ansprechen würde - doch wie immer sagte sie recht unbeabsichtigt Dinge, die viel grober waren, als geplant. Sie wollte sich doch einfach nur schnell rausreden und verschwinden, doch hörte man ihr zu, klang es ohne Zweifel so, als wäre sie auf einen Kampf aus. Ihre Unfähigkeit, normal mit Menschen zu interagieren, dieses Verhalten, das man schon fast als eine Gewohnheit beschreiben mochte - und Gewohnheiten waren schwer zu ändern. Und doch würde sie wohl in tausend Jahren nicht zugeben, dass sie etwas nicht so meinte, wie sie es sagte. Ich hoffe du hast durch diese freundliche Geste nicht deine "Fähigkeiten" verloren, der Wurf eben ging wohl ziemlich daneben, was? sprach sie weiter, um nur weiter im Sumpf der unabsichtlich absichtlichen Provokation zu versinken. Oder warst du etwa schon immer so schlecht?  Wohl genau das war der Grund, warum Yasu möglichst versuchte, nicht in Gespräche verwickelt zu werden. Es hatte angefangen, wann es wieder aufhören würde, hing recht stark von ihrem Gegenüber ab.
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Atanis Versuchskaninchen
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  Beitrag  #6, verfasst am 18/1/2014, 22:45
 

Besaß nicht jeder von uns in einer anderen Person eine Nemesis? Keine Sorge es war eine rhetorische Frage, die keine direkte Antwort braucht, aber Shintaro war sich absolut sicher, dass er seine Nemesis bisher noch nicht gefunden hatte. Wenn er überlegte, dann war er schon seit langer Zeit auf der Siegerseite - Er war ein guter Sportler, erbrachte gute schulische Leistungen, genoss einen gewissen Beliebtheitsgrad und besaß einen Körper über den manch anderer nur träumen konnte. Von Kopf bist Fuß, einen Meter und siebenundachtzig Zentimeter, unüblich für einen Japaner. Er saß schon sehr lange auf einem Thron, regierte dort sein Leben mit eiserner Hand und es war wirklich dieser Zwerg der es schaffte ihm direkt in die Augen zu schauen? Völlig unverblümt knallte sie ihm den Sarkasmus an den Kopf den er so liebte... Es war ungewohnt eine Person zu treffen, die völlig unverfälscht zu sein schien, die seiner Wenigkeit möglicherweise sogar ähnelte und selbst wenn man meinen könnte, dass dem Grünhaarigen etwas daran liegen würde einen Streit anzuzetteln, so war dem nicht so. Nein, ganz im Gegenteil sowohl sein Gegenüber, als auch diese ganze Situation an sich fingen an ihn zu amüsieren. Doch sie brachte es auf eine ganz andere Ebene als er selbst, sie schien lange genug Pokemon gespielt zu haben um den Horrorblick auch im real life einsetzen zu können... Eine große Zahl von Menschen hätte dieser eingeschüchtert, doch sah Shintaro es eher gelassen, denn selbst wenn ihr Blick in der Lage war einem Menschen das Blut in den Adern gefrieren zu lassen, so war sie noch immer lediglich ein Zwerg. Das Ganze war fast wie David gegen Goliath reloaded, nur in weitaus weniger gefährlich. Jeglichen Sarkasmus von ihrer Seite hätte er ohne weiteres geschluckt, hätte sie nicht angefangen mit ihrer Nadel in etwas herumzustochern, dass er seinen ganzen Stolz nannte. Auf dem Basketballsport war nahezu seine gesamte Existenz aufgebaut und sie hatte ihn verspottet, weil sie in der Lage gewesen war einen seiner Würfe zu fangen? Das war lächerlich, denn kaum ein anderer wäre zu solch einem Wurf überhaupt in der Lage gewesen! Doch wenn sie sich mit ihm anlegen wollte, dann war das kein Problem für ihn. Eigentlich hatte er momentan sowieso nicht großartig viel Besseres zu tun, wieso eigentlich nicht? " Ich will ehrlich sein. Ich glaube kaum, dass Unkraut so schnell vergeht, aber sollte ich von nun an schlecht spielen, dann weiß ich ja, wem ich es zu verdanken habe." Nachdem Shin aufgehört hatte zu sprechen, hatte er den Basketball aufgehoben und versenkte ihm im gegenüberliegenden Korb. Sein Ball war einmal über das ganze Spielfeld geflogen, hatte dennoch sein Ziel gefunden und jeder, selbst der letze Idiot sollte wissen, dass bereits solch ein Wurf unglaublich schwer auszuführen war. Doch für den Grünhaarigen war das nicht genug, nein er hatte gerade erst angefangen und er hatte das Gefühl, dass dieser Wurf nicht ausreichen würde um zu zeigen, dass er noch immer ein guter Spieler war.  " Ich glaube kaum, dass das ausreichend ist um herauszufinden, ob mich meine Fähigkeiten verlassen haben... Wir brauchen ein weitaus interessanteres Ziel." Erneut hatte er den Basketball aufgehoben, doch diesmal musste er sich ein anderes Ziel heraussuchen. Etwas Besonderes... wer sucht, der findet auch. Das Ziel, welches Shin gefunden hatte, würde sich über diese Ehre wohl kaum freuen, doch momentan ging es wohl eher ums Prinzip. Wenn sein Gegenüber Fußball auf dem Basketballfeld spielen durfte, dann durfte er sicherlich auch ein wenig Basketball auf dem Fußballfeld spielen, oder? Auf dem Fußballfeld gab es eine Menge Ziele, die sich anboten... Das Tor.. die Spieler... der Schiedsrichter.. Zweiteres hatte der Brillenträger sich ausgesucht. Erneut ließ er seinen Ball fliegen, diesmal jedoch flog er direkt auf einen der Fußballer zu. Um genau zu sein, war es derjenige der momentan den Ball hatte. Mit voller Leidenschaft dribbelte er, kämpfte sich nach vorne und dann BAMM! Das orangene Projektil hatte ihn nicht nur unerwartet getroffen, nein der Ball hatte es geschafft ihn so zu überraschen, dass er umgehauen worden war. " Ich schätze mal, dass wir jetzt... nur für das Protokoll festhalten können, dass ich meine Fähigkeiten nicht verloren habe. Kannst es dir gerne aufschreiben." Ein Grinsen verzierte das Gesicht Shins. Selbst wenn sie es nicht zeigen würde, so war er sich sicher, dass sie beeindruckt sein musste. Ohne irgendwelche Anzeichen von großartiger Reue zu zeigen war der junge Mann nun zum Sportplatz gegangen, hatte sich dort entschuldigt und hatte gesagt, dass es lediglich ein Versehen war und war somit wieder an seinen Ball herangekommen. Sein Weg zurück fiel ihm nicht weniger leicht. Erneut ohne irgendwelche Anzeichen von Reue war er zurückgekommen, doch sein Spaß war noch immer nicht vorbei, nein ganz im Gegenteil. Er war sich ziemlich sicher, dass er diesmal eine Grenze überschreiten würde, aber er lebte momentan nach dem Prinzip des YOLO, also war dies völlig in Ordnung. Er trat ziemlich nah an sein Gegenüber heran, fasste  es an seinen Wangen an und verzog ihr Gesicht. Was er gerade tat? Er wollte sehen, ob ihr ein Lächeln besser stehen würde als dieser Todesblick, der in der Lage war Menschen zu verjagen. Und zumindest seiner Meinung nach hatte er recht - ein Lächeln stand eigentlich jedem Menschen besser, aber er musste sich unbedingt noch einmal vergewissern. Das ganze Prozedere hatte nicht wirklich lange gedauert, aber dennoch war es eine merkwürdige Situation. " Ich will erneut ehrlich sein. Ich glaube, dass dir ein Lächeln weitaus eher stehen würde als dieser Todesblick. Ist aber nur meine Meinung." Um seinem Gesprächspartner nicht weiter auf die Pelle zu rücken, gewann er ein wenig Sicherheitsabstand. Höchstwahrscheinlich musste er dies auch, denn er erwartete, dass er sogleich geschlagen werden würde. Durch diesen Sicherheitsabstand rettete er womöglich sein eigenes Leben! " Ich glaube, dass man unseren Start wohl unter der Kategorie holprig, aber denkwürdig einordnen sollte. Eigentlich ziemt es sich nicht mich erst jetzt vorzustellen, aber wenn du einen Namen brauchst, dann kannst du mich Shintaro nennen."
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 Atanis Versuchskaninchen
  Beitrag  #7, verfasst am 20/1/2014, 12:19
 

Yasu hatte während ihrer  Zeit in Japan viele unterschiedliche Arten von Menschen erlebt - wenn auch mehr unfreiwillig als freiwillig. Zugegeben, sie kannte kaum jemanden hier besonders gut, aber doch recht viele gut genug, um im Groben zu wissen, wie sie tickten. Es waren natürlich nicht nur Schüler die sie erlebt hatte, bei weitem nicht. Vor allem die Teilzeitjobs, die sie in Anspruch genommen hatte und noch immer nahm, hatten ihr eine breite Palette an Menschen gezeigt, sodass sie kaum noch etwas beeindrucken konnte. Auch bei dem Neuling, der ihr gegenüber stand, hatte sie nichts anderes erwartet, als dass er ihr weiterhin standhalten würde - wäre ja fast zu schön um wahr zu sein, hätte er sich einfach so vertreiben lassen. Unbeeindruckt, mit desinteressierten Blicken sah sie ihm zu, während sie den Fußball zwischen ihren Händen immer wieder leicht hin und her drückte, kaum merklich. Wieder behauptete der Junge, ehrlich sein zu wollen, und versuchte scheinbar zu beweisen, dass er es sehr wohl noch drauf hatte, indem er den Ball in den Korb warf, vor dem sich Yasu bis vor wenigen Augenblicken noch befand. Das Mädchen folgte dem Ball nicht einmal mit ihren Blicken, stur starrte sie den Grünschopf an - eigentlich, weil sie keine Lust hatte den Kopf zu drehen - bekam aus dem Blickwinkel jedoch mit, dass es ein Treffer war. Sie blieb weiterhin unbeeindruckt - oder zumindest schien dem so. An ihrer grimmigen, desinteressierten Maske änderte sich nichts, doch innerlich war sie bereits überzeugt, dass er alles andere als ein Amateur war, was Basketball betraf.  Im nächsten Moment jedoch verkündete der Junge, dass ihm dies nicht genug war und dass er ein interessanteres Ziel brauche. Die Art, in der er diesen Satz sprach, gefiel Yasu nicht. Irgendwas an diesem Jungen irritierte sie, und sie war sich fast sicher, dass es sein riesen großes Ego war, das sie bereits nach diesen wenigen Sätzen, die sie von ihm gehört hatte, bemerkte. Nun, sie war sich fast sicher, dass es jedem Vollidioten aufgefallen wäre. Jedes Wort von ihm war Zeuge dessen, die momentane Situation war der größte Beweis. Der Junge konnte es eindeutig nicht verkraften, dass Yasu sein Können im Basketball angezweifelt hatte, und versuchte wohl sicherzustellen, dass die Touri so etwas nicht noch einmal behaupten würde.

Recht schnell stellte sich heraus, was der Sportler mit einem interessanteren Ziel gemeint hatte. Bevor Yasu irgendwas sagen konnte, flog sein Ball in Richtung Fußballfeld, und schlug dort mit voller Wucht den ballführenden Spieler um. Yasus Griff um den Fußball, den sie eben noch hin und her gespielt hatte, festigte sich fast im gleichen Moment, während sie mit ruhiger Miene beobachtete, wie sich die restlichen Spieler um den Getroffenen versammelten. Die nach wie vor sarkastisch bis arrogante Stimme des Jungen drang an ihr Ohr, doch sie sah ihn nicht an - und das ganz bestimmt nicht, weil sie völlig beeindruckt von seiner Leistung war. Während der Grünschopf losging, um sich den Ball zurück zu holen, seufzte die Touri fast schon gestresst. Wie nervig. grummelte sie, wieder mehr zu sich selbst. Der Junge mochte sich vielleicht amüsieren, doch sie tat es keinesfalls. Nein, ob es ihr Sinn für Gerechtigkeit war oder irgendwas anderes - sie konnte es nicht leiden, wenn Unbeteiligte einfach mitreingezogen wurden. Sie hatte es nie leiden können und daran würde sich wohl auch nie etwas ändern. Der Junge konnte sich glücklich schätzen, dass es nur ein Basketball war und der Betroffene keine ernsthafte Verletzung davon trug, denn sonst hätte Yasus Sicherung tatsächlich durchbrennen können. Das Bisschen Verständnis, das sie für ihn bisher noch hatte, war aber deutlich gesunken.

Die Schwarzhaarige sah zu, wie der Brillenträger in aller Ruhe zurückspazierte. Sie wollte gerade etwas sagen, doch er ließ ihr keine Gelegenheit dazu. Er kam ihr ziemlich nahe - viel zu nahe für ihren Geschmack - fasste ihre Wangen und verzog ihr Gesicht zu einem Lächeln. Er fasste ihr Gesicht an. Er zerrte an ihrem Gesicht. Hatte er das gerade tatsächlich getan? Yasus Gesichtsausdruck blieb durchgehend gleich, die selbe genervte Miene, doch im Grunde war sie erstarrt. Sie konnte sich nicht an das letzte Mal erinnern, das irgendjemand an dieser Schule es gewagt hatte ihr so nahe zu treten - und hatte es jemand Außerhalb getan, war es meist während einer Schlägerei oder es endete in einer Schlägerei. Was lief im Kopf dieses Jungen falsch? Seine seltsamen Taten unterstrich er mit den seltsamen Worten, dass ihr ein Lächeln weitaus besser stehen würde, ehe er wieder auf Abstand ging. Im Anschluss bezeichnete er ihren Start als "holprig, aber denkwürdig" und stellte sich als Shintaro vor. Bei all der Gelassenheit und Faulheit die Yasu auszeichnete - manche Menschen gingen ihr weit genug um Grund und Boden für reflexartiges Handeln zu schaffen, ohne sich zu Schade dafür zu sein. Ohne es selbst so recht zu merken, hatte Yasu den Fußball fallen lassen, ein paar schnelle Schritte auf ihn zu gemacht, bis sie ihn am Kragen packte und runterzog, sodass sein Gesicht mit ihrem auf der selben Höhe war. Ich glaube, "Shinitai¹" ist ein viel passenderer Name für dich, Bocchan². Ihr Griff um seinen Kragen war fest, ihre Stimme ruhig und gefasst, während ihre Augen direkt in die seinen starrten, damit er den 'Todesblick' auch mal aus nächster Nähe sehen konnte. Nach Wut konnte man in ihrem Gesicht oder ihrem Ton vergeblich suchen, denn davon war keine Spur. Es war viel mehr alles eine natürliche Reaktion darauf, dass er ihr zu nahe trat, ihr, die wegen seines Angriffes auf den unbeteiligten Fußballspieler sowieso nicht mehr ganz so lustig drauf war. Ihr, der allein der verbale Kontakt zu Menschen schon lästig war. Eine Warnung, aus Gewohnheit, und um sein Ego in die Schranken zu weisen. Genauso schnell wie sie ihn gepackt hatte, ließ sie dann auch wieder los und ging zurück als wäre nichts passiert, um den Fußball diesmal mit dem Fuß hochzuheben und wieder in ihre Hände zu befördern. Während sie den unpolierten Ball so betrachtete, fiel ihr immer mehr auf, dass das Ganze immer lästiger wurde. Wirklich, was hatte ihr am Morgen die Motivation gegeben aufzustehen? Was auch immer es war, sie verfluchte es innerlich. Sie verfluchte es, aber wenn sie ganz ehrlich zu ihr selbst wäre - was sie nicht war - war es ihr wohl nicht ganz so unangenehm, wie sie tat. Es kam nicht oft vor, dass man ihr nicht einfach aus dem Weg ging, weil sie es einfach nicht drauf hatte freundlich zu sein, geschweige denn, dass man ihr standhielt. Mit einem Seufzer drehte sie sich wieder zu Shintaro um.
Ist ja echt süß, dass du so eifrig versucht, mir zu beweisen, dass du Basketball spielen kannst - aber das musst du nicht, wirklich, Nee-chan³ glaubt es dir auch so. Sie sprach, als wäre der kleine Ausrutscher ihrer Hand eben garnicht passiert, spottend, als würde sie versuchen ein verzweifeltes Kind zu ermutigen - ohne dabei die gleichgültige Miene zu ändern. Warum. war dabei alles was ihr durch den Kopf ging. Würde sie jemals lernen, mit Menschen normal umzugehen? In diesem Fall jedoch, tröstete sie sich selbst damit, dass Shintaro ihr keine andere Wahl ließ. Ganz genau, er war selber Schuld.

Jedenfalls... Was für eine tolle Überleitung sie sich da ausgedacht hatte. Meines Wissens ist das Ziel beim Basketball nicht, andere Menschen abzuwerfen. Entweder du hast die Sportart verfehlt, oder gerade eben einfach nur Mist gebaut. Ich lass' es nicht noch einmal durchgehen, wenn du meinst zu deinem Vergnügen andere mit Bällen bewerfen zu müssen. Damit das klar ist. Diesmal war es ihr völliger ernst, was man auch ihrer Stimme zur Genüge entnehmen konnte. Ebenso war es nicht ihre Art, so viel auf einmal zu reden, woran man auch erkennen mochte, das sie es auch tatsächlich so meinte. Yasu konnte vieles gelassen sehen und machte sich nur um das Wenigste einen Kopf, doch Taro hatte es geschafft, genau dieses "Wenige" anzukratzen. Gut, sie hatte vor wenigen Momenten etwas ähnliches vollbracht, das war ihr klar - aber in ihrem Falle war es weder Absicht, noch Mittel zum Zweck. Nach einem Augenblick der Stille sprach sie dann weiter. Und zu behaupten, dass mir ein Lächeln besser ste-- Sie brach ihren eigenen Satz ab. Wieso, aus welchem Grund hatte sie das jetzt angesprochen, obwohl sie nicht einmal wusste, wie sie das kontern sollte? Wieso dachte sie nie nach bevor sie sprach? Es ging oft genug nach hinten los, warum also? Nah... vergiss das. Leg's nicht drauf an. Noch einmal und du landest als nächstes in dem Korb da. Ich bin Yasu. Scheinbar hatte sie es doch irgendwie geschafft sich aus der Situation rauszureden, doch wieso hatte sie so zusammenhanglos ihren Namen genannt? Er ging ihn doch garnichts an, ja, es sollte ihm völlig egal sein und er hatte doch nicht einmal gefragt, doch sie tat es trotzdem. Wie sagte man auf englisch so schön: Awkward. Yasu hatte an jenem Tag eindeutig zu wenig Schlaf bekommen. Zu lange Manga gelesen und dann war sie auch noch aufgestanden, um sich zur Schule zu schleppen, und dann war da auch noch die Sonne, die aus irgendeinem Grund besonders fröhlich schien - und nicht zuletzt die Tatsache, das Yasu und zwischenmenschliche Beziehungen sich wie Feuer und Wasser verhielten. Hat dein Ego nicht auch einen Namen? hängte sie dann noch an, um auf sein etwas groß geratenes Selbstbewusstsein hinzuweisen, statt es einfach dabei zu belassen. Wie war das nochmal mit dem rausreden und schlafen gehen?

[OoC:
¹ Shinitai ist (logischerweise) japanisch und bedeutet so viel wie "Ich will sterben"
² Bocchan heißt soviel wie "junger Herr/Meister", also z.B. Söhne von reichen Typen mit vielen Dienern usw. werden so genannt xD in diesem Fall natürlich spöttisch gemeint, in Anspielung auf seine... Arroganz. xD
³ Nee-chan = große Schwester, wieder spöttisch gemeint

Entschuldige das ganze Japanisch, konnts mir nicht verkneifen.. xD'
]
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Atanis Versuchskaninchen
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  Beitrag  #8, verfasst am 22/1/2014, 09:58
 

Shintaro war sich nun wirklich völlig sicher - jeder Mensch hatte eine Nemesis und sein Gegenüber, welches sich später als Yasu vorstellen sollte, arbeitete gerade daran seine persönliche Nemesis zu werden. Er hatte sie niemals verharmlost, nein... Er wusste, dass sie Respekt verdiente, schließlich war sie dazu in der Lage gewesen ihn dazu zu bringen ein wenig Mist zu machen. Er war sich bewusst, dass es falsch war einfach so ohne Weiteres jemand völlig Unbeteiligten in das Ganze hineinzuzerren, doch trotzdem hatte sie es mit einer Provokation geschafft, dass er eben dies getan hatte. Und sie würde nicht aufhören das Feuer innerhalb seiner eigenen Wenigkeit anzufachen, nein ganz im Gegenteil sie schien bereit zu sein Benzin in das Feuer zu schütten. Es kam überraschend, als sie ihn an seinem Kragen herunterzerrte... nun war Shin ihrem Todesblick ausgesetzt und wahrlich... wenn man ihn von dieser Entfernung aus sah, dann schien er tatsächlich furchterregend zu sein. Viele Menschen in diesem Sonnensystem hätten angefangen sich zu fürchten, doch bei Taro war das schon wieder ein wenig anders. Er war sowieso ein komischer Vogel, also sollte dies wohl kaum ein Problem sein. Dieser durchbohrende, starke und dennoch unglaublich kalte Blick verriet unglaublich viel über die Person die ihn nutzte. Vielleicht war es zu vergleichen mit dem kalten Stahl eines Schwertes... der Blick durchbohrte, hinterließ damit so manch eine gefährliche Wunde und ließ Menschen vor Ehrfurcht weichen. Doch die Kunst des Schwertes war aufgrund zahlreicher Heldensagen, Mythen und Geschichten einfach verharmlost worden. Damit man selbst wirklich der Meister des Schwertes war, waren Stärke und eine unglaubliche Willenskraft notwendig. So auch dieser Blick. Für Shinshin vermittelte er nicht nur Ehrfurcht, sondern repräsentierte auch die innere Stärke und Willenskraft seines Gegenübers. Mit dieser Einsicht stieg sogleich der Respekt des Grünhaarigen vor seiner momentanen Gesprächspartnerin. Wenn er der König auf seinem Thron, auf dem Basketballfeld war und seine Würfe sein Szepter, dann war sie sicherlich die Herrscherin eines anderen Königreiches. Damals hatte man ihn oft an seinem Kragen gepackt, damals als er noch nicht einmal angefangen hatte sich für Sportarten zu interessieren. War er damals nicht diesem Fußballspieler ähnlich, den er ohne Weiteres mit seinem Ball verletzt hatte? Damals war er regelmäßig herumgeschubst worden, er war Freiwild und regelmäßig veranstalteten all die Bewohner der Savanne Hetzjagden. Sie waren stets auf der Suche nach einer Möglichkeit seinem jüngeren ich das Leben deutlich schwerer zu machen. War er wirklich wie sie? Hatte er sich in seiner Zeit als Starspieler Shutokus wirklich so verändert? Tagtäglich war ihnen eingetrichtert worden, dass sie die zukünftige Spitze der Nation seien würden, irgendwann scheint sich das selbst in das Gedächtnis dieses Schwachkopfs eingebrannt zu haben, es gehörte sozusagen zu der Philosophie der Schule. Er war seit einer langen Zeit geflogen und schien dabei den Kontakt zum Boden verloren zu haben. Er war übermütig geworden, obgleich er doch selbst einmal nichts weiter als ein Lämmchen war. Es war eine Einsicht die sich in seinem Inneren verbreitete, doch bereute er nicht, was er getan hatte. Die Philosophie die ihm damals eingetrichtert worden war, hatte ihm stets Mut gemacht, hatte ihm einen gewissen Halt geboten, sie hatte seinen Charakter geprägt und machte ihn teilweise zu dem, was er heute war. Heute war er so stark, dass in seinem Inneren die Grenze zwischen gerecht und ungerecht langsam verschwamm und er den Futtertrog vergas, aus dem er früher gespeist hatte. Während er da so von ihr gehalten wurde dachte er nach, hörte ihr wohl nur so halb zu und war gedanklich völlig abgedriftet. Er hatte mitbekommen, dass sie es ernst zu meinen schien und dass sie ihn scheinbar zurecht gewiesen hatte, doch das wahrlich Essentielle drang nicht zu ihm durch. Stattdessen bekam er nur mit, wie sie sich an Wortspielen versuchte, diese gelangen ihr mittlerweile und möglicherweise hatten die Worte, wenn sie alleine standen eine eher einschüchternde Wirkung, doch in diesem Falle war es alles anders. So eine ernsthafte Situation, der Todesblick und dann sowas? Alles schien so ernst zu sein und dann wartete sie mit so etwas vergleichsweise Billigem auf? Der Kontrast zwischen diesen Wortspielen und diesem ernsten Getue war es, welcher Shintaro erheiterte. Er erheiterte ihn sogar so sehr, dass er anfing zu lachen. Er wollte die Situation nicht ins Lächerliche ziehen, ganz im Gegenteil, doch hatte sie ihn wohl einfach kalt erwischt. " Es tut mir leid. Ich hatte nicht vor zu lachen... Ich wollte damit auch nicht die ganze Situation ins Lächerliche ziehen. Aber... diese Wortspiele schienen für mich einfach so deplatziert. Ich verstehe schon, was du mir damit sagen wolltest." Hätte er diese Situation bildlich darstellen müssen, dann hätte er wohl eine Brieftaube gezeichnet. Brieftauben waren schon seit jeher die Überbringer von den verschiedensten Nachrichten und die Taube die Yasu fliegen ließ, hätte dem Empfangenden, in diesem Falle also Shintaro, die Augen ausstechen sollen. Sie hätte ihm den starken, vor Willenskraft nur so strotzenden, dem einem Schwert ähnelnden Blick überbringen sollen, doch aus Versehen war die Taube in einer Clownsschule gelandet, hatte dort eine neue Karriere eingeschlagen und hatte Shintaro stattdessen gezeigt, wie komisch eine Taube aussah, wenn sie sich eine Torte in ihr Gesicht klatschte. Eine Taube kann sowas nicht? Das ist abstrakte Kunst, sowas muss man wohl nicht verstehen. Unter der Kategorie erstaunlich legte er es ab, wie unterschiedlich Yasu sich ihm präsentierte. Hier erwähnte sie spöttisch, wie niedlich seine Bemühungen seien ihr zu beweisen, dass er Basketball spielen konnte, da übertrieb sie maßlos und meinte, dass er bei erneuter Dreistigkeit einen besonders schönen Aufenthalt in einem Korb zugesichert werden würde und dann wartete sie plötzlich mit der Frage auf, ob sein Ego auch einen Namen besaß. Fast so vielschichtig wie eine Zwiebel, nur weitaus weniger zwiebelhaft eben. Ihre interessanteste Facette war jedoch, als sie auf ihr Lächeln zu sprechen kam. Sie hörte mitten in ihrem Satz auf und schien das Thema möglichst schnell unter den Tisch fallen lassen zu wollen. Innerhalb seiner Erinnerung war die Erinnerung noch frisch, dass Yasu ihn an seinem Kragen gepackt hatte und an seiner Uniform herumgezerrt hatte. Sie hatte gezeigt, dass sie ziemlich mutig war und da der Brillenträger es nicht gerade darauf anlegen wollte sich mit dem Feuer zu verbrennen versuchte er zuerst zu überlegen bevor er ihr eine klare Antwort gab. Langsam würde er sich vortasten... um zu vermeiden, dass sie möglicherweise noch einen Schritt weiterging. Zuerst das mit dem Basketball. Er hatte verstanden, was sie ihm sagen wollte und dementsprechend würde er antworten " Ich habe wohl zu viele Shooter gespielt, oder zu viele Mange gelesen in denen geschossen wurde. So lange, dass die Grenzen zwischen Realität und Illustration zu verschwimmen scheinen. Ich habe es zur Kenntnis genommen. Danke, dass du es zumindest dieses Mal durchgehen lässt. Ich hätte aber eigentlich nicht wirklich viel dagegen im Korb zu landen. Wenn ich wie der Ball in einem Korb lange, dann kann ich vielleicht noch besser spielen." Als Abschluss ein total unlustiger Witz. Ein wahrer Klassiker! Es wurde nun jedoch wirklich knifflig... sollte er diese wirklich dreiste Frage ignorieren, sollte er charmant sein, oder sollte er einfach das sagen, was ihm zuerst einfiel? Er wusste es nicht und war momentan überfragt. Hätte man ihm die Zeit gegeben um über diese Frage nachzudenken, dann wäre er vermutlich nicht einmal Morgen damit fertig gewesen. Doch so viel Zeit hatte er nicht und um nicht geistesabwesend zu wirken wählte Taro die letzte Möglichkeit. Worüber hatte er noch nachgedacht? Sein früheres ich und Shutoku an sich... Ja damit ließ sich höchstwahrscheinlich arbeiten. Erneut erhob er seine Stimme " Ob mein Ego einen Namen hat? Ich selbst habe niemals darüber nachgedacht, aber wenn es einen Namen hätte, dann würden wir uns vermutlich meinen Namen teilen müssen. Shintaro Midorima, Shooting Guard des Basketballteams von Shutoku. Ich war nicht immer auf dieser Schule weißt du? Vor nicht allzu langer Zeit besuchte ich eine Akademie in Tokyo mithilfe eines Stipendiums. Ich komme eigentlich aus Sapporo und der Basketball als Sport nimmt eine unglaubliche Rolle in meinem Leben ein. Vieleicht übertrieb ich deswegen mit dem ganzen " Ich stelle unter Beweis, dass ich doch Basketball spielen kann". Ich verdanke diesem Sport einfach nur so unglaublich viel, damals..." Er hatte sich fast in seiner Erzählung verloren, doch stoppte gerade dann, wenn es interessant zu werden schien. Nach dem Prinzip wie du mir, so ich dir tat er es Yasu gleich und hörte bei dem Thema auf, dass wirklich interessant ist. " Entschuldigung. Ich habe mich wohl ein wenig in meiner eigenen Erzählung verloren. Das wollte ich nicht. Ich vermute, dass dich das Ganze sowieso nicht so brennend interessiert." Erneut drohte er in dem Morast zu versinken, der sich seine Gedanken nannte. Er hatte wegen Yasu nicht dort weitermachen können, wo er aufgehört hatte - Er hatte sein früheres Ich und seine jetzige Person miteinander verglichen. Doch dann kam ihm ein ganz anderer Gedanke... Was machte Yasu zu der Person, als die sie sich jetzt präsentierte? Zumindest gedanklich kam er erneut auf das Statement zurück, dass ihr ein Lächeln sicherlich besser stehen würde, doch was hatte ihr das Lächeln genommen? Wer hatte ihr Lächeln gegen diesen Blick eingetauscht? Er wusste es nicht, aber er war sich ziemlich sicher, dass sie nicht immer so drauf war. Vor allem im Kindesstadium sind die meisten Menschen eher aktive Frohnaturen... Was hatte sie erlebt, dass sie nicht einmal weiter auf die ganze Thematik eingehen würde? Eigentlich brannte das Thema Shin unter den Fingernägeln und er scherte sich nicht wirklich viel um die Gefühle einer anderen Person, aber wahrscheinlich war es taktisch nicht klug jetzt nachzufragen. Sie war jetzt gerade ziemlich übel drauf... Vielleicht würde sich das noch ändern und dann würde irgendwann der Moment kommen an dem er sie fragen würde. Nach dem Lächeln, welches sie verloren zu haben schien.
Shintaro Midorima
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Atanis Versuchskaninchen
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  Beitrag  #9, verfasst am 23/1/2014, 13:03
 

Es war schon erstaunlich, was ein simples Versehen so auslösen konnte. Missgriffe und kleine Unfälle gehörten seit jeher zu Yasus Alltag, auch wenn sie noch so wenig zu ihrem eigentlichen Auftreten passten - doch sie konnte sich an kaum einen Fall erinnern, bei dem sie sich länger als drei Minuten mit jemandem unterhalten musste. Und doch stand sie nun hier, auf dem Feld einer Sportart mit der sie eigentlich kaum etwas zu tun hatte, zu einer Zeit zu der sie normalerweise wohl in ihrem Bett oder auf dem Schuldach schlafen würde, wenn sie nicht gerade beschlossen hatte zu trainieren - und warf sich mit einem Neuling Worte und andere Dinge an den Kopf. Zur falschen Zeit am falschen Ort, könnte man sagen - oder eben genau das Gegenteil. Würde man Yasu direkt fragen, gäbe es keine Zweifel dass sie sich mit Händen und Füßen wehren würde, einzugestehen, dass sie diese Begegnung als gewissermaßen interessant empfand. Doch sie tat es. "Verdammt nervig" wäre alles was sie aussprechen würde, doch merkwürdig und überraschend waren wohl durchaus Teil dessen, was sie wirklich von der ganzen Sache hielt. Andererseits war ihr die Situation so fremd, dass sie kaum damit umzugehen wusste, was nur noch mehr Verärgerung hervorrief. Da war es nicht gerade eine große Hilfe, dass Shintaro anfing über ihre als Wortspiel verpackte Drohung zu lachen. Einen Augenblick lang fühlte sich Yasu so, wie sie sich immer fühlte, wenn ihr Fuß beim Treppen herabsteigen mal wieder im Nichts landete und sie ein paar Stufen auf dem Hintern bewältigen musste. Der Junge machte sich in solch einer Situation tatsächlich über sie lustig. Nur ganz kurz stieg ihr eine leichte Röte ins Gesicht, sie presste die Lippen aufeinander und schloss einen Moment lang die Augen, um nicht die Fassung zu verlieren. Gerade als sie die Augen wieder öffnete, entschuldigte sich der Basketballspieler mit der Behauptung, er habe ja garnicht vorgehabt das Ganze ins Lächerliche zu ziehen und es schiene ihm nur so deplaziert. Im Grunde machte er damit alles nur noch schlimmer, auch wenn er meinte, verstanden zu haben, was sie sagen wollte. Die Blicke der Touri verfinsterten sich daraufhin noch ein ganzes Stück, sie biss sich kaum sichtbar auf die Unterlippe während sich ihr Griff um den Ball erneut festigte. Einen Moment lang überkam sie wahrlich die Wut, weil es ja doch irgendwie peinlich war, einem solchen Typen die Möglichkeit zu geben, sich über sie lustig zu machen - vor allem aber war es die Tatsache, dass sie selbst das Gefühl hatte, dass er recht hatte, jetzt wo sie wieder über ihre Worte nachdachte, es aber auf keinen Fall zugeben wollte. Ein mürrisches Grummeln ging von ihr aus. Eigentlich sollte er ja Angst bekommen und nicht mehr den Mut besitzen, so zu handeln wie er es momentan tat, aber irgendwie schien das nicht so ganz zu funktionieren, was sie nur noch mehr frustrierte. Du... setzte sie an, einem Zischen gleich, kam aber nicht weiter - ihr fiel nichts ein, das stark genug war. Stattdessen verließ ein langer, entnervter Seufzer ihre Lippen, durch den sie sich langsam aber sicher wieder beruhigte. Tatsächlich war es wohl am Schlausten, es locker zu nehmen, wie sie sonst auch alles locker nahm. Ein Seufzer reichte bei ihr häufig, die Dinge so zu sehen, wie sie eben waren, statt sich unnötig aufzuregen. Der klügere gibt nach. redete sie sich ein, während sie den Kopf leicht anhob und die Blicke gen Himmel richtete. Wie wunderschön blau der Himmel doch war und wie angenehm die sanfte Brise, die ihr flüchtig durch die Haare strich. Genau. Es gab garkeinen Grund sich aufzuregen, sie hatte alles unter Kontrolle. Irgendwie würde sie die Dinge schon noch so gebogen kriegen, dass der Tag nicht ganz im Eimer wäre. Dass sie sich gerade in diesem Moment daran erinnerte, dass sie am Abend noch arbeiten müsste, war dabei nicht sehr motivierend und entsprechend schnell schob sie jegliche Gedanken daran wieder beiseite. Wie sagte man so schön? Lebe den Augenblick - häufig war der Tag leichter zu überstehen, wenn man sich keine Gedanken darüber machte, was noch anstand. Das einzige Problem dabei war, das gerade dieser Augenblick, den sie lebte, nach wie vor befremdlich war.

Lange ließ das Comeback des Grünhaarigen auch nicht auf sich warten. Auf ihren ernst gemeinten Hinweis bezogen auf das Abwerfen von anderen reagierte er ähnlich irritierend, und doch auf ganz andere Art. Erst rechtfertigte er sich mit einer ziemlich billigen Ausrede, die wohl kein Kind ernst nehmen würde, dann meinte er auf fast bürokratische Art, dass er ihre Worte zur Kentniss genommen habe und bedankte sich, dass sie ihn damit durchgehen ließ. Zum Abschluss riss er einen Witz, der so flach war, das Yasu ihn garnicht erst als Witz empfand sondern mehr als die sarkastische Art von Provokation die er scheinbar ziemlich mochte. Er machte sich nach wie vor lustig, sodass die Touri fast anfing es zu bereuen, dass sie ihn hatte "durchgehen lassen". In der Tat war sie ziemlich entgeistert von seiner Antwort, sodass sie ihn eine Weile lang nur mit müder bis genervter Miene anstarrte, als könne sie so in sein Hirn sehen und begreifen, welchen Teil ihrer Worte er nicht verstanden hatte. Sie war sich ziemlich sicher dass es ihr nicht an Ausstrahlung mangelte, und ebenso überzeugt war sie von ihrer Wortwahl. Der Junge schien weiter vom Boden entfernt zu sein als sie zunächst glaubte, getragen von den Flügeln des Größenwahns. Er war mit Sicherheit nicht der erste arrogante Typ dem sie begegnet war, aber er gehörte fast ohne Zweifel zu den Extremfällen. Oder war das etwa sein Versuch, sympathisch zu wirken? Yasus Einstellung gegenüber Menschen im Allgemeinen schloss diese Möglichkeit so ziemlich automatisch aus. Ugh... Beeindruckend, wie nervig du sein kannst. platzte es ihr dann raus, in einem sichtlich genervten Ton. Wie immer sprach sie das aus, was ihr als erstes in den Sinn kam - und in diesem Fall war es eben keine sarkastische Entgegnung. Als nächstes ging der Junge dann auf ihre Frage ein, ob sein Ego nicht auch einen Namen hatte - eine Frage, von der sie selbst nicht so recht wusste, warum sie diese gestellt hatte, aber Geschehenes konnte man nicht rückgängig machen. Gerade durch diese Frage jedoch fing der Junge an, eine ganze Menge über sich zu erzählen, als hätte sie einen Schalter betätigt. Sie bekam seinen vollen Namen zu hören - Shintaro Midorima - sowie die Position, die er in seinem ehemaligen Basketballteam besaß. Auch erfuhr sie wie seine ehemalige Schule hieß, und eine ganze Menge andere Sachen über ihn und seine Liebe für Basketball. Wieder ziemlich überrascht darüber, dass er aufeinmal angefangen hatte scheinbar ernsthaft seine Geschichte zu erzählen, lauschte Yasu doch recht aufmerksam - auch wenn sie ihn mit ungläubig hochgezogener Braue ansah - bis er mitten im Satz aufhörte. Daraufhin entschuldigte er sich dafür, dass er aufeinmal so viel erzählte, obwohl es sie wohl kaum interessiere. Auf einmal fühlte sich Yasu ziemlich ratlos, es war wieder eine recht unerwartete Situation und sie wusste nicht so recht weiter. Das man ihr plötzlich so etwas erzählte war ihr fast noch fremder als alles andere in dem bisherigen Gespräch. Er schien auf einmal so ehrlich, womit sie nicht so recht umzugehen wusste - vor allem auch, weil es schließlich noch den bitteren Nachgeschmack der Sache zuvor trug. Richtig. Es interessiert mich nicht im Geringsten, du redest zu viel. sprach sie mürrisch, und doch mit verbissenem Unterton. Sie tat es wieder und wieder. Ihr Griff um den Fußball war verkrampft. Sie wollte nichts mit anderen am Hut haben, und doch frustrierte sie sich manchmal selbst. Ihr war klar, dass sie lügte, wenn sie behauptete es interessiere sie nicht, und doch war sie viel zu stolz um das zuzugeben. Dann wiederum war es fraglich, ob es tatsächlich nur Stolz war, oder nicht noch viel mehr dahintersteckte - was auch immer es war, mittlerweile war es Gewohnheit.

Da sie, überfordert von der Situation, den Drang verspürte, sich etwas abzukühlen, drehte sie sich von dem Jungen weg und ging ohne Vorwarnung wortlos auf ihre Tasche zu, die wenige Meter vor dem Korb lag. Im Schneidersitz ließ sie sich davor nieder und kramte darin, bis sie fand was sie suchte - ein Dosengetränk, Mineralwasser mit viel Kohlensäure um genau zu sein. Sie trug meist mehrere Dosen mit sich, und während sie eine Dose herauszog fiel ihr Blick auf eine zweite. Sie erinnerte sich daran, dass sie vor wenigen Augenblicken dafür gesorgt hatte, dass der Grünschopf sein Getränk verlor. Dieses verfluchte Gewissen. Nach einer kurzen Weile, in der sie der Dose intensiv konzentrierte Blicke schenkte, ging sie nach dem Prinzip "Augen zu und durch", zog die zweite Dose raus, nahm sie in die rechte Hand, drehte den Oberkörper in Shintaros Richtung und warf ihm das Getränk schwungvoll zu. Kaum hatte sie das getan, drehte sie ihm jedoch auch wieder den Rücken zu. Sie war zwar keine Basketballspielerin, aber sie hatte durchaus Kraft in den Armen, wodurch es eigentlich mehr an ihm liegen sollte, ob er es schaffen würde das Getränk zu fangen oder nicht. Yasu würde das ganz sicher nicht überprüfen und eine zweite Chance würde er mit Sicherheit nicht bekommen, nein, sie hatte wahrlich schon mehr als genug Großzügigkeit gezeigt - genug für den Rest der Woche. Mit müden Blicken und einer einfachen Handbewegung öffnete sie das Getränk und trank mehrere große Schlücke auf einmal, erst fast aggressiv und dann recht ruhig - ebenso wie sich ihr Griff um die Dose lockerte, die sie zunächst fast drohte zu zerdrücken. Das kalte Nass tat wirklich gut, viel besser als sie es in Erinnerung hatte. Nachdem sie recht schnell so ziemlich die Hälfte geleert hatte, blieb sie weiterhin sitzen und drückte die Dose an ihr Gesicht, um dieses abzukühlen, da dieses dank der Sonne und vielleicht auch ein wenig aus vergangener Wut und Verwirrung recht warm geworden war. Sapporo ist ziemlich weit weg. merkte sie wie aus dem Nichts an, wieder mehr zu sich selbst, doch möglicherweise hörte Taro es. Ihre Blicke hingen im Nichts fest und sie gähnte leise. Von allem was der Junge erzählt hatte, hatte sie sich gerade das rausgesucht um darüber nachzudenken - gerade sie, die den Großteil ihres Lebens in Südkorea verbracht hatte. Vielleicht war es aber auch gerade deshalb, vielleicht schwang da ein Stück Melancholie in ihrer Stimme mit. Ihr selbst war jedoch klar, dass das ziemlich fehl am Platz war - oder so empfand sie es zumindest - weshalb sie die Gedanken schnell verwarf und stattdessen nach etwas suchte um das Thema zu wechseln, obwohl er sie vielleicht nicht einmal gehört hatte. Und? Jetzt fühlt der Herr sich zu gut für diese Schule, hm? Ich empfehle dir selber von deinem hohen Ross herunterzukommen, wenn du keine schmerzhafte Bruchlandung erleben willst. Genau die richtigen Worte, um die Mauer, die drohte zu bröckeln, wieder zu stabilisieren. Ich kann dir garantieren, dass du an dieser Schule nicht der einzige bist, dem Basketball wichtig ist. Sie nahm einen weiteren großen Schluck von ihrem Getränk und wischte sich im Anschluss mit dem Handrücken über den Mund. Es war nicht so, als wolle sie unbedingt die Schule verteidigen, auch wenn sie hier schon länger war. Für sie war jede Schule gleich, das letzte Mal dass sie eine Bindung zu einer Schule verspürt hatte war viele Jahre her und in Japan bisher nicht vorgekommen - würde es wohl auch nie. Sie sprach vielmehr von Dingen, die sie als Tatsachen und Fakten betrachtete. Vielleicht auch ein wenig, um seine Arroganz anzugreifen, und unterbewusst vielleicht auch um das Thema weiter weg von ihr und mehr auf ihn zu lenken. Irgendwie war wohl ihre Neugier geweckt, auch wenn es ihr selbst nicht so ganz bewusst war.
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Atanis Versuchskaninchen
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  Beitrag  #10, verfasst am 28/1/2014, 08:47
 

Eigentlich verfolgte Shin nach wie vor seinen Traum seinen Lebensunterhalt einmal durch das professionelle Spielen von Basketball zu verdienen, doch verdiente nicht jeder sein Geld einmal mit einem Job, den er eigentlich nie als eine Option für die Zukunft in Betracht gezogen hatte? Einer tat es, weil er Erfahrungen sammeln wollte, einer tat es aufgrund der Bezahlung ein anderer wiederum, weil er nichts Besseres zu tun hatte. Höchstwahrscheinlich war die letzte Option die zutreffendste Option für den Brillenträger. Selbst in seinen kühnsten Träumen hatte er sich bisher niemals ausgemalt Mitglied der Staatsgewalt zu sein. Er, Shintaro Midorima, besser bekannt als Spezialist des Bombenentschärfungskommandos war dazu beauftragt worden die Bombe, die sich als Typ der Reihe YASU, entpuppt hatte entschärfen sollte. Tagtäglich arbeiteten Forscher an maßgebenden und bahnbrechenden Erfindungen und auch die Sprengkörper der Reihe YASU gehörten zu einer solchen. Ein Sprengkörper, der sich als so genial konstruiert und gleichzeitig so tödlich entpuppte, wahrlich er schien perfekt allen Voraussetzungen zu entsprechen um als Danaergeschenk bezeichnet zu werden. Sicherlich standen aufgrund solch überlegener Waffentechnik zahlreiche Türen dazu bereit gesprengt zu werden, doch parallel zu den bösen Absichten der Länder stiegen auch die Kenntnisse über jene Bomben an. Es war lediglich eine Frage der Zeit, bis nahezu jeder zweite Verbrecher der Welt diesen Sprengkörper replizieren konnte. Eine unglaubliche Spannung hatte bereits zu dem Zeitpunkt in der Luft gelegen, seitdem ein Informant die Staatsgewalt benachrichtigt hatte, doch schien es mit jeder Sekunde die verstrich schlimmer zu werden. Sie hatten ein Gebäude stürmen müssen, doch ließen sich diese Strapaze wohl eher als das geringere Übel abstempeln lassen. Diese verdammte angespannte Atmosphäre... Wie ein bleierner Mantel lag er momentan auf den Schultern Shintaros, doch war er derjenige der ruhig bleiben musste. Er musste sich möglicherweise dazu zwingen, selbst wenn er an dieser Prüfung der Willenskraft zerreißen würde... er durfte nicht zeigen, dass bereits der Gedanke an die Bombe ihn erschaudern ließ. Es war sein Job ein paar Drähte durchzuschneiden und trotzdem war es mit solchen Risiken verbunden... Aber moment mal...? Hatte er seine Gesprächspartnerin wirklich als Sprengkörper bezeichnet? Hatte er sich wirklich vorgestellt, wie er ihre "Drähte" durchtrennen musste? Bei einer Bombe wäre dies vielleicht möglich gewesen... doch was waren die Drähte eines Menschen? Er wusste es nicht, aber es sprach wohl Bände, dass Blut aus seiner Nase schoss. Vielleicht übertrieb er momentan, doch selbst wenn keine Flüsse aus seinen Nasenlöchern sprudelten, so war es dennoch ein ernsthaft zu betrachtendes, medizinisches Problem. Mit seinem Handrücken hatte er das Blut aus seinem Gesicht gewischt und sein Körper war dann sogar noch so freundlich keinen halben Liter durch seine Nase tropfen zu lassen. An dieser Stelle dankte der Grünhaarige seinem Körper völlig aufrichtig, denn was hätte er getan, wenn die Blutung tatsächlich stark gewesen wäre? Die Blutung hatte ihn gewissermaßen zurück auf die Erde geholt, selbst wenn Taro eigentlich noch nicht bereit gewesen war seine eigene Welt zu verlassen. Der Logiker in ihm war es, der verzweifelt damit beschäftigt war die ganze Bombengeschichte in einen logischen Kontext zu bringen. Yasu war tatsächlich momentan ein Sprengkörper... sie schien von seiner Anwesenheit, seiner Persönlichkeit, der Art wie er sich präsentierte genervt zu sein. Wie genau seine Einschätzung war? Nun selbst einer der erheiternden Menschen, der ein wenig langsam dachte, war wohl in der Lage zu verstehen, wenn ihm direkt an den Kopf geworfen wurde, dass er nervig war. Völlig unverfroren hatte sie ihm gesagt, dass er doch so nervig sei und dass sie sich nicht im Geringsten für seine Wenigkeit interessiere.. Doch war dies nicht ein Widerspruch? Wenn er tatsächlich so unglaublich lästig war, wieso war Yasu dann noch immer bei ihm? Wieso war sie nicht einfach gegangen? Sie hatte es tatsächlich geschafft den Brillenträger zu verwirren und obgleich er schon mit den verschiedensten Menschen interagierte, so schien sie ein Unikat darzustellen. War dieser Todesblick... diese toughe Haltung.. lediglich eine Maske? Spielte die Yasu, die er gerade kennen lernte, nichts weiter als eine Rolle...? Wollte sie ihn verwirren? Langsam keimte der Gedanke auf, dass Yasu nicht die Art von Mensch war, die sie momentan vorgab zu sein. Was diesen Gedanken noch schneller wachsen ließ? Die Tatsache, dass die Schwarzhaarige ihm eine Getränkedose zuwarf. Wenn sie ihn wirklich nicht ausstehen konnte, warum verhielt sie sich dann so widersprüchlich? Die Möglichkeit bestand, dass der Grünhaarige sein Getränk ersetzen wollte, was natürlich bedeutete, dass er seine momentane Gesprächspartnerin verlassen musste. Im Grunde genommen lagen für Shinshin nun zwei Deutungsweisen für dieses Verhalten zur Verfügung. Entweder tat sie es, weil sie für den Schaden aufkommen wollte, den sie angerichtet hatte, was natürlich eine freundliche Geste war, oder sie wollte dafür sorgen, dass dieses Gespräch möglichst lange dauern würde. Seiner eigenen Wenigkeit erschien die zweite Variante zwar für unwahrscheinlicher, doch Fakt blieb, dass sie sich nett gegenüber ihm verhielt. Dieser letze Akt der Freundlichkeit war es, der Shintaro die Kluft zwischen Realität und Gedankenspiel überwinden ließ. Er hatte über Yasu als eine Bombe nachgedacht... selbst wenn er es nicht zugeben würde, so schien tief in seinem Inneren wohl das Verlangen entflammt worden zu sein seinen Gesprächspartner näher kennen zu lernen. Jedoch nicht die Yasu, die sich momentan als unglaublich tough gab, nein er war bestrebt die Yasu an das Tageslicht zu zwingen, die sich momentan versteckt hielt. Das Problem an diesem Unterfangen jedoch war die Schutzhülle... wahrlich sie schien wirklich nur durch eine Bombe gesprengt werden zu können. Sie präsentierte sich momentan als so desinteressiert und cool, was Shin ebenso als merkwürdig empfand... Wieso störte sie dann sein Verhalten? Vielleicht waren eben diese Momente, diese Momente waren es an denen sie ihr wahres Gesicht zu zeigen schien. Sie schien ein Problem mit maßloser Selbstüberschätzung zu haben, ähnlich schien sie sich an schierer Ungerechtigkeit zu stören. Shin wusste was er zu tun hatte. Er war so vertieft in seinen eigenen Gedanken, dass er zwar bemerkte, dass eine Dose auf ihn zuflog, doch war er einfach nicht in der Lage sie zu fangen. Das Behältnis traf seine Hand und entriss ihn somit seiner Gedankenwelt. Um nicht unhöflich zu erscheinen hob der Brillenträger die Dose auf und platzierte sich direkt neben seiner Gesprächspartnerin. Erneut kam er ihr nahe, diesmal nicht mal mit der Intention irgendetwas Komisches zu tun. Er empfand es lediglich als komisch auf eine andere Person auf diese Weise herabzuschauen. Ob es ihr missfallen würde, dass sie nun nebeneinander saßen? Sicherlich, doch interessierte ihn das nicht sonderlich. " Soso... Ich bin also in der Lage wirklich nervig zu sein? Ich rede zu viel? Du interessierst dich nicht für mich? Ich bin mir nicht sicher, ob das wirklich der Wahrheit entspricht, also werde ich wohl nochmal "nervig" sein. Wenn du mir nochmal bestätigen kannst, dass ich ein Mensch von nerviger Natur bin, dann glaube ich dir. Also... wo war ich stehen geblieben? Ja natürlich.. damals war ich wohl kaum genauso drauf wie heute. Damals, als ich meine Kindheit in Sapporo verbrachte, da war ich wohl das was man als ein Mobbingopfer bezeichnen könnte. Ich kann das Ganze sogar irgendwie nachvollziehen... eine Brille, überdurchschnittliche Größe und grüne Haare scheinen eine wirklich so eigenartige Kombination, dass sie lediglich polarisieren kann. War wohl nur Pech, dass all die anderen Kinder meinten mich hassen zu müssen. Sowas passiert und ist alltäglich, aber es war der Basketballsport der mich gerettet hat. Ich hatte durch Zufall einen Basketball gefunden und aus schierer Langeweile habe ich damals angefangen Körbe zu werfen. Ich war wohl von Natur aus begabt, denn selbst wenn ich nur werfen konnte, so schien es immer auszureichen. Ich fing an mit einigen Älteren Streetball zu spielen, möglicherweise ließen sie mich mit ihnen spielen, weil sie mich damit aufziehen wollten, dass ich nicht spielen konnte. Mit jedem Korb den ich erzielte schienen mich die anderen mehr und mehr zu akzeptieren. Ich war schon bald Mitglied im Schulbasketballteam und kurz daraufhin wurde ich von Shutoku entdeckt und ebenso leicht fiel es mir dort eine Schlüsselrolle im Team einzunehmen. Der Sport hat mich bis hierher getragen, mich geprägt.. Es sei dahingestellt, ob das positiv oder negativ zu deuten ist. Seine Kehle war nach der seinem Monolog recht trocken, weswegen er nun vorhatte sein Getränk zu genießen. Sicherlich hatte Yasu ihn nicht darum gebeten sich ebenfalls zu setzen, doch tat er dies aus einem Akt der Höflichkeit. Er wollte nicht den Eindruck vermitteln, dass er auf sie herabschaue, solange er stand. Recht nahe saßen die beiden nun bei einander und obgleich der Basketballer sich sicher war, dass dies nicht lange so bleiben würde und sie sich sicherlich aufregen würde, so konnte man ihm doch dennoch nichts vorwerfen. Er öffnete die Dose und stoß mit seiner an der Dose seiner Gesprächspartnerin an. " Cheers " - War das einzige, was Taro zu dem Ganzen zu sagen hatte. Er genoss das Getränk und dachte darüber nach, was Yasu noch so von sich gegeben hatte. Völlig in ihren eigenen Gedanken versunken, ihr Blick fixiert an der Leere erwähnte sie, dass Sapporo ziemlich weit weg sei. Weiter eingehen würde der junge Mann auf dies wohl kaum, einerseits aufgrund dessen, dass es eine Tatsache war, andererseits hatte er die Schwarzhaarige noch nie so vertieft in ihren eigenen Gedankengängen gesehen, dass es ihm als unhöflich erschien sie zu unterbrechen. Sie hatte es niemals direkt bei ihm getan, also war dies seine besondere Art seine Dankbarkeit auszudrücken. Doch selbst wenn sie ihm gerade so fremd vorkam, so schaffte sie es erneut wieder wie die Yasu aufzutreten, die dem Basketballer weitaus eher bekannt war. Sie redete irgendetwas davon, dass er doch bitte von seinem hohen Ross herunterkommen solle und dass er sicherlich nicht der einzige sei, der solch eine Liebe für den Basketballsport empfindet. Ohne großartig nachzudenken fing Taro diesmal an zu sprechen " Ich finde es als angenehm, dass es hier genügend andere Menschen gibt, denen der Sport etwas bedeutet. Mit jeder Feder erstarkt der Flügel... möglicherweise können diese anderen Leute mich dazu bringen erneut leidenschaftlich Basketball zu spielen.. Vielleicht kann mich wieder irgendwer dazu motivieren zu rudern, anstatt lediglich die Ausfahrt zu genießen..." Es waren Metaphern in denen er sprach, doch sollten sie ungefähr klar gemacht haben, was er vermitteln wollte. Es war traurig, dass er schon lange nicht mehr gespielt hatte und dabei wirkliche Freude empfand... Der Sport hatte sich genauso wie er verändert und mittlerweile schien er mehr als nur eine Leidenschaft darzustellen. Heute schien er ihm zweckentfremdet... er schien für ihn so, als würde er spielen um sich damit profilieren zu können und nicht, weil er Gefallen an dem Spiel an sich fand. Blätterte er durch die Chronik, die sich seine Gedanken schimpften, so schien die Zweckentfremdung des Sport erst begonnen zu haben, seitdem seine Beliebtheit so drastisch zunahm. Er war für die Menschen seit diesem Zeitpunkt nicht mehr Shintaro Midorima der Durchschnittsdödel, viel eher war er Shintaro Midorima das Ass des Basketballteams. Derjenige der niemals verfehlte. Sehnte er sich wieder danach der einfache Durchschnittsdödel zu sein? Vermutlich würde er nie wieder an das andere Ufer zurückschwimmen können, wenn er nicht losließ. Er musste vermutlich aufhören zu spielen, wenn er wollte, dass die Menschen mehr in ihm sahen als den begabten Spieler. Innerlich seufzte der junge Mann. Wieso nur musste sein Leben derzeitig dermaßen kompliziert sein? Das Schicksal schien sich gegen ihn verschworen zu haben. Er fing an in seiner rechten Hosentasche herumzuwühlen und zusammen mit seiner Hand war es ein O-mamori, der seinen Weg an die Oberfläche zurückfand. Noch immer glaubte er an die Wirkung von Glücksbringern, doch möglicherweise hatte dieser seine Wirkung aufgebraucht? Vielleicht hatte Shintaro ihm sein ganzes Glück genommen und das was er mit sich trug war nicht mehr als ein wertloser Ornament? Es war wohl Zeit, dass er sich einen neuen Glücksbringer besorgte. Einen Größeren. Einen Ausgefalleneren. Sicherlich würde er dann wieder derjenige sein, den die Sonne anlacht. Er hatte wohl angefangen die wärmenden Strahlen des Himmelskörpers zu vermissen, was man ihm wohl keineswegs verübeln konnte.
Shintaro Midorima
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Atanis Versuchskaninchen
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  Beitrag  #11, verfasst am 1/2/2014, 04:36
 

Der Midorima, dessen Fantasie scheinbar keine Grenzen kannte, durfte froh sein, dass Yasu keine Augen auf dem Hinterkopf besaß. Stattdessen saß die Touri seelenruhig da, während die Sonne prall auf ihr Haupt schien und die bereits vorhandene Müdigkeit nur noch verstärkte. Die angenehme Wärme verlockte sie fast schon dazu, sich an Ort und Stelle hinzulegen und die Augen zu schließen, doch noch kämpfte sie dagegen an. Ihre einzigen Waffen in diesem Kampf waren ihre kaum mehr anwesende Willenskraft und das kalte Getränk in ihren Händen, das im Licht der Sonne aufblitzte. Während sie so das kleine Lichtspiel betrachtete das sich auf dem Gefäß ereignete, dabei die Dose in ihren Händen immer wieder etwas hin und her neigte, ging ihr kaum etwas durch den Kopf. Einen Moment lang, nur einen kleinen Augenblick lang schien sie sogar die Präsenz des Grünschopfes vergessen zu haben. Sie hatte sich zu sehr auf die Reflexion des Lichts konzentriert und merkte nebenbei nur, wie sie langsam aber sicher Hunger bekam. Auf das unangenehme Gefühl in ihrem Magen reagierte sie mit einem leisen Grummeln, ehe sie mit grimmiger Miene wieder einen Schluck von dem Getränk nahm. Erst in diesem Moment zog Shintaro wieder ihre gesamte Aufmerksamkeit auf sich, indem er sich neben ihr niederließ, mit der Dose in der Hand, die sie ihm zugeworfen hatte. Er setzte sich tatsächlich neben sie. Yasus Hand ruhte noch in der Luft, noch immer hielt sie die Dose vor ihren Mund, doch statt den Arm wieder zu senken starrte sie aus den Augenwinkeln in Shintaros Richtung, mit hochgezogenen Augenbrauen. Ungläubigkeit stand ihr ins Gesicht geschrieben und sie brauchte sogar einen Moment, um zu verstehen, was der Junge da tat, doch schließlich blickte sie wieder weg. Mit einem leisen Seufzer senkte sie den Arm dann und starrte müde vor sich hin. Sah man ihr ins Gesicht, würde man wohl nichts davon erkennen, doch in Wirklichkeit war diese kleine Aktion seitens Shintaro schlichtweg ungewohnt für Yasu. Wie oft kam es vor, dass sich jemand einfach so neben sie setzte, freiwillig, ohne das die Umstände keine andere Möglichkeit offen ließen? Selten genug, das stand fest. Andererseits war es nun innerhalb der kurzen Zeit, in der sie sich miteinander unterhielten, nun schon das zweite Mal dass Taro ihr zu nahe kam. Überhaupt, wenn sie sein bisheriges Verhalten überdachte durfte es sie tatsächlich kaum mehr wundern.  Es bestand kein Zweifel dass der Junge eigenartig war. Die einzigen Rechtfertigungen die Yasu dafür fand, waren die Tatsache, dass er neu war und nichts von den Gerüchten wusste, die sich die Schüler über sie gerne zuflüsterten, oder die Vermutung, dass er allgemein leicht einen an der Waffel hatte und sich allen gegenüber so verhielt. Unwissenheit oder Verrücktheit. Eine andere Erklärung konnte es in ihren Augen nicht geben.

Was danach kam - etwas, das noch ein ganzes Stück weiter ging - bestätigte ihre Theorie nur. Erst hinterfragte der Junge sie, wunderte sich, ob sie ihn tatsächlich nervig fand und sich nicht für seine Geschichten interessierte, und meinte dann, er würde ihr erst glauben, wenn sie es ihm noch einmal bestätigen könnte. Im Anschluss führte er dann seine abgebrochene Erzählung fort. Wieder schien er völlig ehrlich seine Geschichte zu erzählen, darüber, was er als Kind für Probleme hatte und wie er dadurch zum Basketball fand. Er erzählte es ihr einfach so, offen, als würde er ihr vertrauen. Vielleicht gerade weil ihr dies so fremd war, hörte Yasu umso aufmerksamer zu, wortlos, sah ihn dabei sogar an. Vertraute sich gerade jemand ihr an? Sollte sie das Datum jenen Tages notieren? Inzwischen schien es ihr nämlich alles andere als ein gewöhnlicher Tag zu sein. Sah man ihr die Verwunderung einen Moment lang auch an, wechselte die Miene doch wieder zur Ausdruckslosigkeit, und doch war etwas vergleichsweise freundliches darin. Es war kein Interesse, aber auch kein Desinteresse. Es war ein Hauch von Gleichgültigkeit und doch war es Verständnis. Sie hatte sich wohl so sehr auf das Zuhören konzentriert, dass sie nicht mehr darauf achtete, wie sie sich verhielt. Der junge Sportler erzählte davon, wie er als Kind hauptsächlich wegen seines Aussehens gemobbt wurde, und für einen kurzen Moment musste Yasu an ihre eigene Kindheit denken, in der sie sich nicht selten geprügelt hatte, um gerade solche Kinder, wie er es war, zu beschützen. Wie oft hatte sie sich deshalb Ärger eingeholt und es wieder und wieder getan, und letztlich war es auch das, was sie zum Kampfsport gebracht hatte. Der Junge, der neben ihr saß, hatte sich stattdessen selber helfen müssen, und bei ihm war es der Basketballsport wodurch er Akzeptanz fand. Es war diese Sportart, durch die er Selbstbewusstsein erlangt hatte, die ihm damals zu seinem Glück verholfen hatte und ihn bis heute prägte. Der Erfolg, den er damit fand, schien ihm jedoch zu einem gewissen Grad zu Kopf gestiegen zu sein, und durch seinen abschließenden Satz schien es ihr fast, als wäre er sich dessen teilweise selbst bewusst. Yasu ließ sich seine Geschichte durch den Kopf gehen, starrte dabei geradezu durch ihn hindurch, bis er mit seiner Dose an ihrer anstieß. Dabei zuckte die Touri kurz leicht zusammen und drehte den Kopf prompt wieder weg, sodass sie wieder vor sich hin blickte. Ohne zu zögern, wortlos, nahm sie ebenso einen letzten großen Schluck von ihrem Getränk, ehe sie die Dose zwischen ihren Händen platt drückte.

Wenn du Spaß dabei hattest, ist der Rest doch egal. sprach sie dann in einem gleichgültigen und doch irgendwie mürrisch-genervten Ton, ohne ihn dabei anzusehen. Stattdessen waren ihre Blicke beschäftigt, der nun platten Dose zu folgen, die sie immer wieder hoch warf und wieder auffing, vielleicht auch ein wenig um sich selbst abzulenken, war ihr die Situation doch so unbekannt. Fragt sich nur, wie lange man Spaß haben kann, wenn man alleine über alle thront. fügte sie ein klein wenig leiser hinzu, um quasi wieder auf seine Selbstüberschätzung hinzuweisen, die scheinbar eine natürliche Folge seiner Erfolgsgeschichte war. Durch die kleine Einsicht in seine Vergangenheit konnte Yasu das Handeln des Midorima zwar besser nachvollziehen, doch änderte es nichts an den gegenwärtigen Tatsachen. Auch sie war was Taekwondo betraf seit jeher als vielversprechendes Talent anerkannt, doch konnte sie sich nicht daran erinnern je auf ihre Gegner herabgesehen zu haben. Dafür liebte sie den Sport zu sehr. Gerade als sie anfing in ihre Gedankenwelt abzudriften, sprach Shintaro weiter. Er selbst meinte nun, dass es ihn freue, dass die Schule so viele leidenschaftliche Sportler besaß, und dass er hoffe, diese könnten ihm beibringen selbst wieder leidenschaftlich Basketball zu spielen. Dass er vielleicht wieder motiviert werden könne zu rudern anstatt die Ausfahrt zu genießen, und Yasu verstand gewissermaßen und fühlte sich in ihrem Gedankengang bestätigt. Es ist ganz schön blöd sein Glück von anderen abhängig zu machen. Es liegt an dir, das Ruder in die Hand zu nehmen. war das erste, was ihr dazu in den Sinn kam, was sie auch genauso aussprach. Sie betrachtete sich selbst nicht gerade als eine Person, die in der Lage war, über Spaß und Glück zu predigen, doch scheute sie sich nicht ihre Meinung zu sagen. Es liegt an dir, deine Gegner und Mitspieler anzuerkennen und bei jedem Spiel dein bestes zu geben, wenn dir Basketball tatsächlich so wichtig ist. Kaum hatte sie den Satz ausgesprochen, fing sie die Dose, die noch immer hoch und runter pendelte, ein letztes Mal auf und hielt einen Augenblick lang inne. Ihre mittlerweile ruhig bis gelassene Miene verfinsterte sich wieder ein Stück und es fand sich leichte Verärgerung darin, nachdem sie realisierte wie sich ihr Verhalten verändert hatte. Ein Seufzer entkam ihr, grummelnd richtete sie sich wieder auf die Beine. Wie lästig. Warum erzählst du mir das alles überhaupt? meinte sie mürrisch und warf ihm dann, wie aus dem Nichts, mit einer schnellen Handbewegung die platte Dose an den Kopf. Darfst du entsorgen. war alles was sie dazu zu sagen hatte. Ungerecht? Wohl kaum. Schließlich war sie großzügig genug gewesen ihm zuzuhören und ein Getränk hatte er auch bekommen, da war es das mindeste. Grund könnte aber auch sein, dass es ihr unangenehm war ihre verständnisvollere Seite gezeigt zu haben und sie wieder davon ablenken wollte, auf eine sehr... geschmeidige, unauffällige Art.
Yasu Touri
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